Europaschule
Seit 2015 ist das Anne-Frank-Gymnasium zertifizierte Europaschule. Im Januar 2021 erfolgte, durch die Corona Pandemie bedingt etwas später als geplant, die Rezertifizierung. Einerseits bietet das AFG ein erweitertes Sprachenkonzept an. Darüber hinaus ermöglichen Austauschprogramme, Kontakte, Projekte und die Teilnahme an Wettbewerben den Schülerinnen und Schülern eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema Europa.
Inhaltsverzeichnis
Erweitertes Fremdsprachenangebot
Am Anne-Frank-Gymnasium beginnen alle Schülerinnen und Schüler mit Englisch als erster Fremdsprache. In der Jahrgangstufe 7 gibt es die Wahlmöglichkeit zwischen Französisch und Latein als zweiter Fremdsprache. Die Wahl des Faches Latein zu diesem Zeitpunkt ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, mit dem Abiturzeugnis das Latinum zu erwerben. Im Wahlpflichtbereich II der Sekundarstufe I werden die Sprachen Französisch und Latein erneut zur Wahl gestellt, wobei aber ein Kurs im Fach Latein nur dann eingerichtet wird, wenn eine ausreichende Zahl an Interessenten dafür vorhanden ist. Für diesen Fall wird das Latinum als Abschlussqualifikation nicht garantiert, da erfahrungsgemäß das Fach Latein in der Sekundarstufe II nicht mehr angewählt wird. Französisch-Kurse werden unabhängig von der Zahl der Interessenten realisiert.
In der Sekundarstufe II besteht die Möglichkeit, alle Fremdsprachen der Sekundarstufe I zunächst fortzusetzen. Zusätzlich wird Italienisch als neu einsetzende Fremdsprache angeboten. Die Fortführung von einmal eingerichteten Französisch- und Italienisch Grundkursen bis zum Abitur ist garantiert, da auf diese Weise Schullaufbahnen abgesichert werden. Bei genügend hoher Zahl an Interessenten kann auch das Fach Latein bis zum Abitur in Grundkursen belegt werden.
Für die Sprachen Englisch und Französisch werden in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe Leistungskurse zur Wahl angeboten, die auf Grund des hohen Interesses der Schülerinnen und Schüler auch regelmäßig angewählt werden.
Der bilinguale Bildungsgang
Seit dem Schuljahr 2010/2011 bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, den bilingualen Bildungsgang deutsch-englisch zu wählen, der mit einem um zwei Unterrichtsstunden erweiterten Englischunterricht in den Jahrgangsstufen 5 und 6 verbunden ist. In der Jahrgangsstufe 7 setzt als erstes bilinguales Sachfach Erdkunde ein. In der Jahrgangsstufe 8 folgt als zweites bilinguales Sachfach Biologie. Beide Sachfächer setzen dreistündig ein und werden in den folgenden Jahrgangsstufen regulär weitergeführt (s. Stundentafel).
Seit der Einführung des Bildungsganges konnten wir in jedem Schuljahr mindestens eine bilinguale Lerngruppe einrichten, auch wenn sich die Anzahl der Schülerinnen und Schüler seit der Einführung der beiden Profile MINT und Sport deutlich verringert hat. Nach erfolgreichem Abschluss der Sekundarstufe I erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat des Landes NRW als Beilage zu ihrem Zeugnis, das ihnen die erweiterten und vertieften Sprach- und interkulturellen Kompetenzen bescheinigt, die sie erworben haben.
In der Sekundarstufe II kann der bilinguale Bildungsgang fortgeführt und mit dem bilingualen Abitur abgeschlossen werden. Hierfür werden in der Einführungsphase Englisch und die beiden Sachfächer Erdkunde und Biologie angewählt und in der Qualifikationsphase Englisch als Leistungskurs und mindestens eines der beiden Sachfächer als Grundkurs und 3. oder 4. Abiturfach weitergeführt. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieses Bildungsganges ist die Bescheinigung des erlangten C1 Sprachniveaus in Englisch auf dem Abiturzeugnis sowie die Aushändigung des bilingualen Abiturzertifikates des Landes NRW verbunden.
Erfreulich ist, dass sich in den letzten drei Jahren einige Schülerinnen und Schüler des Regelzweiges sowie Schülerinnen und Schüler, die von anderen Schulen kommend in die Oberstufe des Anne-Frank-Gymnasiums Werne eintreten, dazu entschieden haben, mindestens ein bilinguales Sachfach in der Einführungsphase schriftlich zu belegen. Diese sehen und nutzen die Möglichkeit, mit einem bilingualen Sachfach im Abitur und Englisch als weiterem Abiturfach im Grund- oder Leistungskurs das C1 Sprachniveau des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen zu erlangen.
CertiLingua Exzellenzförderung und Zertifikat
Kurz vor dem Eintritt unserer ersten bilingualen Schülerinnen und Schüler in die Oberstufe hat das Anne-Frank-Gymnasium Werne im Schuljahr 2014/2015 die Akkreditierung als CertiLingua Schule erhalten. Diese bietet uns seither die Möglichkeit, besonders leistungsstarke und interessierte Schülerinnen und Schüler des Regelzweigs und des bilingualen Zweigs in den beiden Fremdsprachen Englisch und Französisch sowie den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern weiter zu motivieren und gezielt zu fördern. Gleichzeitig ist das Anne-Frank-Gymnasium Mitglied eines großen nationalen und internationalen Netzwerks von Schulen geworden, die das CertiLingua Exzellenzzertifikat ausstellen dürfen.
Mit der Erlangung des Exzellenzzertifikats ist ein Auslandsaufenthalt, der durch eine Begegnungsprojektdokumentation, die auf dem Sprachniveau B2 in englischer oder französischer Sprache verfasst sein muss, verknüpft. Weiterhin müssen die Schülerinnen und Schüler ein bilinguales Sachfach und beide Fremdsprachen durchgängig bis zum Abitur belegen sowie gesellschaftswissenschaftliche Fächer wählen, in denen Kenntnisse über Europa vermittelt werden.
Da es sich bei CertiLingua um ein Exzellenzzertifikat handelt, das europaweit vergeben wird, müssen die Leistungen der Schülerinnen und Schüler den festgelegten Standards genügen. Das heißt, alle Fächer müssen durchgängig mit guten oder sehr guten Leistungen abgeschlossen werden und die Begegnungsprojektdokumentation muss ebenfalls sprachlich und inhaltlich den festgelegten Kriterien genügen. Diese werden in jedem Fall von einer Kommission überprüft, bevor den Schülerinnen und Schülern das Zertifikat zuerkannt wird.
Angebot internationaler Sprachzertifikate
Sprachzertifikate Englisch
Als bilinguales Gymnasium bietet das Anne-Frank-Gymnasium seinen Schülerinnen und Schülern seit einigen Jahren die Möglichkeit, die international anerkannten ESOL (English for Speakers of other Languages) Sprachzertifikate der University of Cambridge zu erwerben. Diese Zertifikate sind an Universitäten auf der ganzen Welt (immer mehr auch an deutschen Universitäten) eine verpflichtende Einschreibungsvoraussetzung für zahlreiche Studiengänge. Schülerinnen und Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums können am Ende der Klasse 9 das PET (Preliminary English Test) Zertifikat und in der Q2 das CAE (Certificate of Advanced English) Zertifikat erwerben.
In vorbereitenden Workshops bereiten sich interessierte Schülerinnen und Schüler angeleitet durch Fachlehrkräfte auf die Prüfungen vor, die dann im Rahmen eines NRW-Schulprojektes an einem Dortmunder Institut abgenommen werden. So schulen und vertiefen die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ihre bisher erworbenen Sprachkenntnisse, sammeln Erfahrungen in mündlichen und schriftlichen Prüfungssituationen und erhalten bei bestandener Prüfung ein international anerkanntes Sprachzertifikat für Praktika, Auslandsaufenthalte, Studium und Beruf.
Sprachzertifikat Französisch
Seit dem Schuljahr 2006/07 gibt es am Anne-Frank-Gymnasium die Möglichkeit, sich in einer durch eine Fachlehrkraft geleiteten AG auf die DELF-Prüfungen vorzubereiten. DELF steht für Diplôme d’études en langue française und ist ein offizielles, international anerkanntes Sprachdiplom. Es werden insgesamt vier Niveaus unterschieden (A1, A2, B1 und B2), die dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen entsprechen (GeR). In jeder Niveaustufe werden Hören, Lesen und Schreiben (schriftlich) sowie Sprechen (mündlich) überprüft. Die schriftliche Prüfung erfolgt meistens Ende Januar in unserer Schule, die mündliche Prüfung findet ungefähr einen Monat später in einer Schule in Dortmund mit französischsprachigen Prüfern statt.
Die schulinterne DELF-AG findet regelmäßig für jede Niveaustufe statt und hilft damit nicht nur die Prüfung vorzubereiten, sondern auch allgemein die französischen Sprachkenntnisse zu vertiefen und unabhängig vom Unterricht anzuwenden. Besondere Bedeutung kann das bestandene DELF-Diplom dann nach der Schule bekommen, wenn damit die geforderten Sprachkenntnisse für ein Praktikum, einen Auslandsaufenthalt oder ein Studium nachgewiesen werden können.
Berufspraktika (national und international)
Die Schülerinnen und Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums führen im 10. Schuljahr (Jahrgangstufe EF) in den beiden Wochen vor den Osterferien ein zweiwöchiges Betriebspraktikum durch. Nachdem in der Vergangenheit Praktikumsplätze gewählt wurden, die eher in der näheren Umgebung Wernes einschließlich Münster, Dortmund und Hamm lagen, wurde den Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2014/15 erstmals die Möglichkeit geboten, das Praktikum auch im Ausland zu absolvieren.
Dieses Angebot traf in der Schülerschaft auf große Resonanz. Die Praktikumsplätze wurden teilweise aus privater Initiative gesucht, teilweise auch mit Hilfe von zwei Fachlehrerinnen in Wernes Partnerstädten Bailleul (Frankreich) und Lytham St. Annes (England).
2015 | 10 Praktikantinnen und Praktikanten der EF in Frankreich, Niederlande, Türkei, Großbritannien, USA, Polen und Spanien |
2016 | 5 Praktikantinnen und Praktikanten aus der EF in Österreich, Belarus, Spanien, Großbritannien und USA |
2017 | 1 Praktikantin aus der EF in Großbritannien |
2018 | keine internationalen Praktikanten |
2019 | 6 Praktikantinnen aus der EF in Frankreich, Großbritannien und Spanien |
2020 | geplant 5 Praktikantinnen aus der EF in Großbritannien und USA – aufgrund der Corona- Krise abgesagt |
2021 | Entfall des Praktikums aufgrund der Corona-Krise |
2022 | 1 Praktikantin der EF in den USA und 1 Praktikant aus der EF in Österreich |
2023 | Ausblick: geplant werden Aufenthalte von 8 Schülerinnen und Schülern der EF (5 Praktikantinnen in Großbritannien,1 Praktikant in Frankreich, 1 Praktikantin in Irland und eine Praktikantin in Costa Rica) |
Die Schülerinnen und Schüler sind während der Praktika teilweise privat bei Bekannten oder Verwandten, teilweise aber auch durch Organisation der Fachlehrerinnen in Gastfamilien untergebracht. Sie stehen in dieser Zeit mit ihren Betreuungslehrkräften in Kontakt. Die Schülerinnen und Schüler, die ihr Praktikum in Bailleul absolvieren, können sogar vor Ort von einer Fachlehrerin des Anne-Frank-Gymnasiums betreut werden, da dort zur gleichen Zeit der Austausch stattfindet. Die Kommunikation mit den Praktikumsbetrieben erfolgt entweder wenn möglich in der Landessprache oder in Englisch.
Ab dem Schuljahr 2021/22 findet zusätzlich ein einwöchiges Praktikum für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 statt. Dieses wird in der Woche vor den Sommerferien durchgeführt und bietet damit die Möglichkeit, die Praktika – insbesondere bei möglichen Auslandsaufenthalten – individuell zu verlängern.
Gestaltung des Europatages und der Europaprojekttage
Im Rahmen der Entwicklung zur Europaschule hat der offizielle jährliche Europatag von Anfang an einen festen Platz am Anne-Frank-Gymnasium erhalten. Aus diesem Grund arbeiten während des gesamten Vormittags alle Schülerinnen und Schüler sowie das gesamte Lehrerkollegium an Projekten zu europäischen Themen. Auf diese Weise wird sowohl eine intensive Auseinandersetzung mit Europa ermöglicht als auch die Zusammenarbeit und Identität der Schulgemeinschaft gestärkt.
Aus organisatorischen Gründen finden die Projekte in der Sekundarstufe I im Klassenverband und in der Sekundarstufe II in wählbaren Modulen statt. Die Leitung der Projekte übernehmen dabei nicht nur die Klassen- und Fachlehrerinnen und -lehrer, sondern auch viele externe Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft, einige davon selbst ehemalige Schülerinnen und Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums.
Neben dem Europatag für die gesamte Schulgemeinde finden jährlich drei weitere Europaprojekttage für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7, 9 und Q1 statt. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 beschäftigen sich im Rahmen ihres Europaprojekttages einen ganzen Tag lang in Kleingruppen mit dem Thema virtuelle Reisen durch Europa und lernen so auf spielerische Art und Weise nicht nur geografische, sondern auch kulturelle Besonderheiten anderer europäischer Staaten kennen.
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 begeben sich im Rahmen ihres zweitägigen Europaprojekttages auf europäische Spurensuche in Aachen und nehmen dort, neben einer historischen Altstadtführung (Besuch des Rathauses und des Centre Charlemagne inclusive) auch an Workshops zum Thema Europa im Grashaus, einem außerschulischen Lernort, der als Station Europa in die Route Charlemagne aufgenommen wurde, teil.
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 führen im Anschluss an einen eintägigen Workshop zu den Grundlagen der Europäischen Union eine zweitägige Exkursion nach Brüssel durch, bei der neben einer Stadtführung und einem Besuch einer europäischen Institution (z.B. Europäische Kommission, Europäisches Parlament oder Europäischer Rat) auch Gespräche mit Politikerinnen und Politikern und/oder Journalistinnen und Journalisten auf dem Programm stehen.
Seit 2020 gibt es zudem noch ein digitales Projekt, das ursprünglich anlässlich des Tages der Befreiung, der sich am 08. Mai 2020 zum 75. Mal jährte, als Ersatzprojekt geplant wurde. Anlässlich des 75-jährigen Jubiläums hatte das AFG ursprünglich ein großes Netzwerktreffen mit vier anderen Europaschulen aus Hamm und Unna geplant, was pandemiebedingt leider nicht stattfinden konnte. So entstand das Projekt: Europe is calling! Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen des Anne-Frank-Gymnasiums lassen am Wochenende nach dem 8. Mai möglichst viele internationale Kontakte in Form eines Gesprächs wieder aufleben. Welches Medium dabei genutzt wird, ist jedem selbst überlassen und auch „Europe“ sollte nicht zu eng genommen werden, sodass am es in den letzten zwei Jahren gelungen ist, ein Netz über die ganze Welt zu spannen. Auch nach der Pandemie ist es das Ziel, weiterhin an diesem besonderen Projekt festzuhalten. Im Mai 2022 wurde das Projekt fortgeführt und im Rahmen einer Wettbewerbsteilnahme (Wettbewerb der Europawochen 2022 Stories of Europe – Zeig mir dein Europa) durch eine Umfrage erweitert.
Am 17. Juni 2022 fand erstmalig nach Ausbruch der Pandemie wieder ein Europatag für alle Stufen in Präsenz statt. Schülerinnen und Schüler in allen Jahrgangsstufen arbeiteten in unterschiedlichen Modulen und Workshops, die Europa in seinen vielfältigen Facetten beleuchten sollten und in denen jüngeren Schülerinnen und Schüler Grundwissen erhalten und ältere Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I ihre Kenntnisse vertiefen konnten. Für Oberstufenschülerinnen und Schüler stand eine Vielfalt von Modulen zur Wahl, die von Kolleginnen und Kollegen des AFG, externen Gäste und Alumni digital und vor Ort geleitet wurden. Ein besonderes Highlight war der „Friedensmarsch“, der als Umzug der gesamten Schule quer durch die Stadt Werne stattfand. Das Mahnmal am Steintor, der jüdische Friedhof und die Gedenkstätte Zwangsarbeit Werne gaben als wichtige Gedenkorte die Route der Schulgemeinde vor.
Profil Europa-Schule - Internationale Projekte
WKU (Western Kentucky University) – International Student Teacher Placement
Als weiterer Zweig unseres USA Programms ist im November 2012 die Durchführung eines Gastreferendariats für Lehramtsanwärter aus Bowling Green, Kentucky erwachsen. In Kooperation mit dem College of Education and Behavioral Sciences der WKU und der Abteilung Teacher Services (Ansprechpartnerin Stephanie Martin) bieten wir den amerikanischen Lehramtsanwärtern am Anne-Frank-Gymnasium ein 3-4wöchiges internationales Referendariat, das für die Studentinnen und Studenten den Abschluss ihrer Ausbildung setzt.
Die Unterbringung unserer Gastreferendare erfolgt in Gastfamilien, die hauptsächlich aus der Schulgemeinde des Anne-Frank-Gymnasiums stammen, aber auch andere interessierte Familien aus Werne und Umgebung sind als Gastgeber willkommen.
Das Projekt ist eine win/win-Situation für alle Beteiligten. In den USA ist dieser internationale Abschluss der Lehrerausbildung ein regelrechter Türöffner zu Stellenangeboten. Am Anne-Frank-Gymnasium haben wir die Möglichkeiten, andere, für uns oft ungewöhnliche Unterrichtsformen kennenzulernen. Zudem sind Native Speaker als Sprachvorbild Vorbild immer sehr hilfreich. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Arbeit mit den Referendaren aus den USA für unsere Schülerinnen und Schüler ein recht hoher Motivationsfaktor war.
Die Erneuerung des Kooperationsvertrages zwischen des Anne-Frank-Gymnasiums und der WKU ist aktuell in Arbeit. Es wird eine Erweiterung dahingehend geben, dass auch das Anne-Frank-Gymnasium aus jedem Referendarjahrgang drei Lehramtsanwärter nach Abschluss ihres Examens für 2 Wochen an unseren Partner High-Schools in Bowling Green hospitieren lassen können. Wir werden das Gastreferendariat also auch zukünftig wieder im Programm des Anne-Frank-Gymnasiums sehen.
Austauschprogramme
lle am Anne-Frank-Gymnasium durchgeführten Austauschprogramme stehen auch im Zusammenhang mit den Anforderungen des Exzellenzlabels CertiLingua im Hinblick auf den Erwerb internationaler bzw. interkultureller Handlungs- und Kommunikationskompetenzen, da Schülerinnen und Schüler bei der Teilnahme an solchen Angeboten die Gelegenheit bekommen, ihre diesbezüglichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
Austausch Bowling Green, Kentucky (USA)
Das deutsch-amerikanische Partnerschaftsprogramm (GAPP) ist aus dem Schulleben des Anne-Frank-Gymnasiums nicht mehr wegzudenken. Das Programm wird gefördert und begleitet durch den PAD der KmK auf deutscher Seite und durch das Goethe Institut New York auf amerikanischer Seite.
Die Wege zu diesem immer weiterwachsenden Projekt interkultureller Begegnung wurden im Jahr 2008 geebnet, bereits im Jahr 2009 fand die erste Austauschbegegnung in den USA statt. Gestartet sind wir allein mit der Warren Central High School (WCHS) in Bowling Green, Kentucky, innerhalb weniger Jahre konnten wir den Kreis unserer Partnerschulen jedoch noch um die Greenwood High School (GHS) und South Warren High School (SWHS) erweitern. Unsere Ansprechpartnerinnen in Kentucky, Nicole May (Projektleitung), Collin Smith (Projektleitung/GHS), Dallisa Haas (SWHS) und Austin Lowe (WCHS), sind ebenso wie das GAPP Kernteam am Anne-Frank-Gymnasium, Heike Armbrust (Projektleitung), Birgit Berendes und Christina Buttkereit, die tragenden Säulen des Programms.
In Kooperation mit unseren Partnerschulen in Bowling Green organisieren wir eine jährliche Austauschbegegnung in Kentucky im November sowie den Gegenbesuch in Werne im Juni. Das USA Austauschprogramm ist vorgesehen für die Jahrgangsstufe 10 bzw. EF. Im Vordergrund stehen dabei die Sprachbildung und interkulturelles Lernen, was immer wieder nachhaltig erkennbar und durch einen hohen Motivationsfaktor gestützt ist.
Aus der Situation der Pandemie heraus haben der PAD und das Goethe Institut New York nun den virtuellen deutsch-amerikanischen Austausch (GAVE) ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Programms treten die Schulen, Teams und Schülerschaft auf digitalem Wege in Kontakt, arbeiten an gemeinsamen Projekten, erstellen digitales Material, das das interkulturelle Lernen auch auf virtuellem Weg möglich macht. Es ist vorgesehen, GAVE auch nach der Zeit der Pandemie am Leben zu erhalten, was am Anne-Frank-Gymnasium zum Beispiel durch die Einrichtung der International Corner verdeutlicht wird, die u.a. auch ein GAVE Produkt ist.
Austausch Bailleul (Frankreich)
Seit dem Schuljahr 2013/14 findet gemeinsam ein Schüleraustausch mit dem Collège Immaculée Conception in Bailleul (Frankreich) statt. Zunächst gab es eine Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Realschule aus Werne. Ab dem Schuljahr 2015/16 hat das Anne-Frank-Gymnasium diesen Austausch allein fortgeführt.
Der Austausch wird Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 8-10 angeboten, die Französisch als zweite oder dritte Fremdsprache belegen. Der persönliche Kontakt mit der französischen Kultur soll auch den Lernenden des Wahlpflichtbereichs II ermöglicht werden, da sie durch die spätere Wahl des Fachs weniger Zeit haben die Sprache aktiv anzuwenden.
Finanziert wird das Programm und die Fahrten vor Ort hauptsächlich von der Stadt Werne, alle zwei Jahre kann zudem ein Zuschuss beim Deutsch-Französischen Jugendwerk für den Aufenthalt in der französischen Partnerstadt beantragt werden.
Ziel des Austauschs ist es, die französische Sprache in einem authentischen Umfeld anzuwenden und durch die Gastfamilie einen persönlichen Einblick in das Leben in Frankreich zu erhalten. Durch den Besuch des Unterrichts am Collège, einer Art Mittelstufe, erhalten die Schülerinnen und Schüler außerdem die Möglichkeit, ein ungegliedertes Schulsystem kennen zu lernen, dass in Europa weiterverbreitet ist als das deutsche gegliederte System. Um Klischees aufzudecken und stattdessen Gemeinsamkeiten der Jugendlichen herauszuarbeiten sind im Programm des Austauschs Projekte vorgesehen, in denen die deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler z.B. ihre Vorstellungen von Freundschaft austauschen und darstellen.
Austausch Wałcz (Polen)
Der älteste Austausch am Anne-Frank-Gymnasium besteht mit dem Gymnasium Nr. 2 in Wernes Partnerstadt Wałcz, er findet bereits seit 1989 statt. Die Schule hat durch ihre ehemalige deutsche Geschichte und das erweiterte Fremdsprachenangebot eine deutliche internationale Ausrichtung. Dies zeigt sich seit 2004 durch den zusätzlichen Namen Robert Schuman. Der französische Außenminister entwickelte 1950 einen Plan für die Zusammenlegung der deutschen und französischen Kohle- und Stahlindustrie und gilt deshalb als einer der Gründungsväter der Europäischen Union.
An diesem Austausch nehmen ungefähr 15 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 teil. Zu Beginn des Schuljahres (September) besuchen sie für eine Woche ihre Gastfamilien in Wałcz. Der einwöchige Rückbesuch der polnischen Gruppe in Werne findet am Ende des Schuljahres (Juni/Juli) statt. Seit dem Schuljahr 2013/14 wird der Abschiedsabend der polnischen Schülergruppe am Anne-Frank-Gymnasium mit der Ankunft der amerikanischen Gastschülerinnen und -schüler zusammengelegt. Da die Verständigung der deutschen und polnischen Teilnehmer und Teilnehmerinnen in erster Linie in englischer Sprache stattfindet, können so leicht Kontakte zwischen den Schülerinnen und Schülern der beiden Austausche hergestellt werden. Dies ist sowohl von Seiten der Jugendlichen als auch der Lehrkräfte begeistert angenommen worden.
Ziel des Aufenthalts in Wałcz ist dementsprechend weniger eine sprachliche Weiterentwicklung als vielmehr ein interkultureller Austausch mit einem osteuropäischen Nachbarland. Neben einer Auseinandersetzung mit der deutsch-polnischen Geschichte bietet der Austausch mit Wałcz den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit einen Einblick in die Kultur eines Landes zu erhalten, das bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion kommunistisch geprägt war. Dies bedeutet, dass der Austausch nicht nur die Möglichkeit bietet Vorurteile bei den deutschen Schülerinnen und Schülern abzubauen, sondern auch den polnischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein westeuropäisches Land zu präsentieren. Diese Einblicke gestalten sich erfahrungsgemäß noch immer schwieriger als zwischen zwei westeuropäischen Ländern. Deshalb wurde im Schuljahr 2013/14 an dem Projekt „Dzien wolnosci – Tag der Freiheit“ des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes teilgenommen. Dabei sind sowohl verschiedene Collagen und Bilder zu historischen Symbolen und Personen der Freiheit in beiden Ländern entstanden als auch verschiedene Videos, in denen deutsche und polnische Schülerinnen und Schüler Lieder zur Freiheit singen bzw. entsprechende selbst geschriebene Sketche vorstellen. Auf polnischer Seite unterstützt das Deutsch-Polnische Jugendwerk den Austausch finanziell, auf deutscher Seite trägt die Stadt Werne die Kosten.
Austausch Mailand (Italien)
Italien ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands. Daher sind gute Italienischkenntnisse in der freien Wirtschaft sehr gefragt. Weiterhin handelt es sich bei Italienisch um die Kultursprache im Zusammenhang mit Musik und Theater schlechthin.
Schülerinnen und Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums können Italienisch als neu einsetzende Fremdsprache ab der Einführungsphase belegen. Die Möglichkeit an einem Austausch mit einer italienischen Partnerschule teilzunehmen, bedeutet zunächst eine hohe Motivation für das Erlernen der Sprache. Während des Austausches haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, wechselseitig den Alltag in Familie, Schule und Freizeit im jeweiligen Gastland kennenzulernen. Dadurch erhalten sie Einblick in Leben und Kultur, wie es bei einem Urlaubsaufenthalt niemals möglich wäre. Weiterhin werden Sprachkompetenzen gefördert und erweitert und somit gewinnen die Lernenden zunehmende Sicherheit im Umgang mit der Fremdsprache.
Das für das CertiLingua-Zertifikat erforderliche Sprachreferenzniveau B2 in einer modernen Fremdsprache kann im Falle einer in der Einführungsphase neu einsetzenden Fremdsprache erreicht werden, wenn ein entsprechendes Sprachzertifikat erworben wird. Für Italienisch ist es das Zertifikat CELI. Ziel des Austausches mit der italienischen Partnerschule ist es auch, besonders leistungsfähige Schülerinnen und Schüler für den Erwerb dieses Sprachzertifikats zu motivieren und ihnen somit auch über die in der Einführungsphase neu einsetzende Fremdsprache einen Zugang zum Exzellenzzertifikat CertiLingua zu ermöglichen.
Während des Austausches gewinnen die Schülerinnen und Schüler internationale Handlungskompetenzen. Diesbezüglich sind zwei Projekte im Austauschprogramm verbindlich festgeschrieben.
- Bei jedem Austausch wird das Projekt „Taaldorp“ durchgeführt, bei dem in fiktiven dörflichen Situationen der Umgang mit der Fremdsprache anhand einfacher Alltagssituationen eingeübt wird.
- Bei jedem Austausch erarbeiten Schülerinnen und Schüler in sprachlich gemischten Gruppen Inhalte z.B. aus dem musikalischen, künstlerischen, politischen oder geschichtlichen Bereich und erstellen eine Präsentation als deutsch-italienisches Projekt.
Bei der italienischen Austauschschule handelt es sich um das „Liceo Scientifico Istituto Leonardo da Vinci“, das mitten in Mailand liegt. Diese Schule umfasst die Jahrgangstufen 9 bis 13 und hat eine naturwissenschaftliche Ausrichtung, bietet Deutsch als Fremdsprache an und ist genauso wie das Anne-Frank-Gymnasium CertiLingua-Schule. Somit hat die Partnerschule die gleichen Interessen an internationalen Projekten wie das Anne-Frank-Gymnasium.
Der Austausch wird zweimal im Jahr stattfinden, jeweils mit Besuch und Gegenbesuch. Angesprochen sind Schülerinnen und Schüler vornehmlich der Q1, aber auch aus der Einführungsphase. In diesem Schuljahr startet das Austauschprojekt, indem drei Wochen vor den Osterferien 28 Schülerinnen und Schüler aus Mailand nach Werne kommen. Der Gegenbesuch in Italien findet im Mai 2015 statt. Dann fahren 33 Jugendliche aus Werne nach Mailand.
Neben den verschiedenen Austauschmöglichkeiten, die von Seiten des Anne-Frank-Gymnasiums angeboten werden, besteht darüber hinaus für Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit ein halbes oder ganzes Jahr in der 10. Klasse bzw. der EF ins Ausland zu gehen. Über die verschiedenen Möglichkeiten informiert unser externer Partner Thomas Terbeck von der Organisation weltweiser bei einem kurzweiligen und informativen Informationsabend, der erstmals 2019 am Anne-Frank-Gymnasium vor Ort stattfinden konnte und 2021 pandemiebedingt als Online-Veranstaltung durchgeführt wurde.
Befähigung der Schülerinnen und Schüler zur zielgerichteten Nutzung moderner Medien für Kommunikation im internationalen Kontext
Im Schuljahr 2014/15 hat am Anne-Frank-Gymnasium die Entwicklung zu einer digitalen Schule angefangen. Unter dem Namen „Zukunfts-Klassen am AFG“ (Zugang, Kompetenz, Unterricht, Faszination und Teamgeist) wird ab diesem Schuljahr jeder Fünftklässler mit einem eigenen Tablet ausgestattet. Neben dem Umgang mit Programmen zur Recherche, Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentation soll den Schülerinnen und Schülern auch der kritische Umgang mit dem Internet beigebracht werden. Die Tablets stellen somit eine sinnvolle Ergänzung der bisherigen Materialien und Konzepte im Unterricht dar und kein vollständiger Ersatz.
Neben der sukzessiven technischen Ausstattung der Schule mit einem digitalen Vertretungsplan, digitalen Klassenbüchern, einem WLAN-Netz und neuen Computerräumen (Projektlabore) erfolgt auch auf didaktischer Ebene eine Einbindung des digitalen Konzepts. Dazu gehört die Überarbeitung der Fachcurricula ebenso wie Fortbildungen des Lehrerkollegiums und Methodentage für die Fünftklässler zur Einführung in die Nutzung der neuen Geräte und Programme.
Für den Fremdsprachenunterricht eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten zur Förderung der kommunikativen und der methodischen Kompetenzen, da über die Tablets authentische Materialien wie Radio- und Fernsehbeiträge, Musikvideos und Filmtrailer direkt und individuell eingesetzt werden können. Darüber hinaus bietet sich die Möglichkeit an, die Geräte gewinnbringend für die Schüleraustausche zu nutzen, z.B. kann so der erste Kontakt zwischen den deutschen und französischen Schülerinnen und Schülern als Vorbereitung auf den Austausch ein Jahr vorher auf dem digitalen Weg stattfinden.
Die International Corner als Schnittstelle: multilingual und multiperspektivisch
Seit September 2019 arbeitet das Team Europaschule verstärkt daran, den europäischen Gedanken, Weltoffenheit und Kontakte rund um den Globus noch präsenter in den AFG Alltag zu etablieren.
In der Pandemie wurde dieses Ziel mit der Idee verknüpft, internationale Partnerschaften, die einen wesentlichen Bereich des Lernens ausmachen und das interkulturelle Lernen ungemein fördern, virtuell zu pflegen und gleichzeitig am AFG sichtbar für eine möglichst große Öffentlichkeit zu machen.
Diese Ideen werden seit dem 22. Juni 2021 durch eine International Corner in der Schule realisiert, die nicht nur als multilinguale und multiperspektivische Schnittstelle dient, sondern darüber hinaus auch ein Beispiel für eine gelungene Nutzung moderner Medien für Kommunikation im internationalen Kontext darstellt.
Dort können digitale Beiträge der internationalen Partner wie Videos und Fotocollagen angesehen, eigene Beiträge produziert und später auch Live-Interviews mit internationalen Gästen geführt und gesendet werden. Auch Direktübertragungen während der zukünftigen analogen Austausche sind vorgesehen.
In der International Corner werden ein – oder mehrsprachige Ausstellungen zu internationalen Themen präsentiert: eine chronologische, geographische, gesellschaftliche und thematische Vielfalt ist das Ziel.
Die Nutzung steht allen Kolleginnen und Kollegen des Anne-Frank-Gymnasiums für ihre Kurse oder AGs frei.
Regionales Netzwerk mit Europaschulen
Seit 2019 ist das Anne-Frank-Gymnasium Werne Gründungsmitglied eines regionalen Netzwerks von fünf Europaschulen: das Beisenkamp Gymnasium Hamm, das Geschwister-Scholl Gymnasium Unna, das Hansa Berufskolleg Unna und das Friedrich-List Berufskolleg Hamm. Ziel dieser Schulen ist es, gemeinsame Projekte und Aktionstage mit europäischen Inhalten zu organisieren und durch den gegenseitigen Austausch Impulse zu geben und zu erhalten, um noch professioneller zu arbeiten. Besonders neu geknüpfte Kontakte während dieser Veranstaltungen innerhalb der Schulgemeinden stellen einen großen Gewinn dar.
So wurde im Januar 2020 eine Auszeichnungsfeier für Schülerinnen und Schüler und Lehrerinnen und Lehrer der fünf Netzwerkschulen durchgeführt. Ein Projekttag der Netzwerkschulen, der am Anne-Frank-Gymnasium Werne am 75. Befreiungstag, dem 8. Mai 2020 geplant war, musste pandemiebedingt ausfallen.
Der Kontakt wurde durch Videokonferenzen gehalten und Januar 2021 meldete sich das Netzwerk zu einer gemeinsamen Wettbewerbsteilnahme zum Wettbewerb der Europawochen 2022 Stories of Europe – Zeig mir dein Europa. Im März erhielt das Netzwerk die Zusage einer Prämierung.
Ein erstes reales gemeinsames Netzwerktreffen der fünf Europaschulen fand am 5. Mai 2022 am AFG statt. Neben Zeit für einen gemeinsamen Austausch aller beteiligten Schülerinnen und Schüler, der Koordinatoren und der Schulleitungen die Präsentationen der fünf Wettbewerbsprojekte zum Wettbewerb stand eine kreative Arbeitsphase auf dem Programm. Ein gemeinsames Mittagessen und viele gute Gespräche bildeten den Abschluss des Treffens. Das Netzwerk trifft sich seit Mai 2022 monatlich in Videokonferenzen. Das Treffen der Koordinatorinnen und Koordinatoren der Europaschulen NRW in Essen am 15. September 2022 bildete einen weiteren Treffpunkt.
Kooperation mit europäischen Institutionen
Der an die Kultusministerkonferenz angegliederte Pädagogische Austauschdienst in Bonn arbeitet auf Seiten der USA mit den Goethe-Instituten in New York und Chicago zusammen. Von diesen Institutionen aus wird das Comenius-Projekt betreut, innerhalb dessen die Unterabteilung GAPP (German – American – Partnership – Program) anzusiedeln ist. Innerhalb dieses Programms wird der Schüleraustausch, den das Anne-Frank-Gymnasium mit den Partnerschulen in Kentucky/USA unterhält in Form von finanziellen Zuschüssen (z.B. Flugkostenzuschüsse) gefördert.
Darüber hinaus finden regelmäßige Kooperationsveranstaltungen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft statt, z.B. im Rahmen des Europatages und der Europaprojekttage. Kooperiert haben wir diesbezüglich bisher u.a. mit den Europe Direct Zentren Dortmund und Aachen, dem CIVIC Institut für internationale Bildung, den Bürgern Europas e.V., den Jungen Europäischen Föderalisten und der Karl-Arnold-Stiftung.
Seit Mitte September 2020 nimmt das am Anne-Frank-Gymnasium als einer von 15 Projektverbünden in NRW an einem OPENION-Projekt teil. Grundlage für die Teilnahme ist eine Kooperation zwischen Schule und außerschulischem Partner, um Demokratiebildung an außerschulischen Lernorten zu ermöglichen. Impulse für die Demokratieförderung in und über Deutschland hinaus werden so gesetzt. Externe Partnerinnen sind Dr. Constanze Döhrer vom Stadtmuseum Werne und Verena Effgen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Schülerinnen und Schüler des 8. und 9. Jahrgangs gehen im Rahmen des Projekts mit einer Laufzeit von 2 Jahren auf Spurensuche in Werne und Bailleul, um aus den Kriegen von gestern für das Europa von morgen zu lernen. So wurde am 22. Juni 2021, zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion 1941, mit Vertretern der Stadt, der Schulgemeinde und den OPENION Projektpartnerinnen eine neue multimediale Museums- und Begegnungsecke am Anne-Frank-Gymnasium, die International Corner, eingeweiht. Geplant ist eine Ausstellung des Volksbunds mit eigenen Fundstücken erweitert sowie ein Flyer zur Lokalgeschichte erstellt werden.
Andere Projektideen, auch die grenzübergreifende Arbeit mit Schülerinnen und Schülern aus der französischen Partnerstadt Bailleul sollen im Rahmen des Schüleraustausches 2022 von den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden.
Zielvereinbarungen
Die in den vorangegangenen Kapiteln dargestellten Punkte umfassen den augenblicklichen Ist-Zustand der europarelevanten Projekte innerhalb des Schulprogramms des Anne-Frank-Gymnasiums. Einige davon sind schon seit vielen Jahren fest im Schulleben verankert und erfreuen sich bei Schülerinnen und Schülern sowie Ihren Eltern einer hohen Akzeptanz. Dazu gehören das erweiterte Fremdsprachenangebot, der bilinguale Zweig, die Schüleraustauschprogramme mit den Städten Bailleul (FR), Walcz (PL) und Bowling-Green (KY, USA). Auch die zweimal im Jahr stattfindende jeweils vierwöchige Ausbildung amerikanischer Lehramtsstudenten wird von allen am Schulleben beteiligten Personen im Hinblick auf internationale Kontakte und interkulturelle Kommunikation als ausgesprochen bereichernd empfunden Es ist das ausgesprochene Ziel der pädagogischen Arbeit des Anne-Frank-Gymnasiums, diesen hervorragenden Status in der Zukunft zu sichern.
Bei dem Schüleraustauschprojekt mit einer Partnerschule in Mailand, der Durchführung von Berufspraktika im Ausland, der Teilnahme an europäischen Wettbewerben sowie dem Angebot des Erwerbs des CertiLingua Exzellenzlabels handelt es sich um neuere bzw. ganz neue europarelevante Projekte innerhalb der Schulentwicklungsarbeit des Anne-Frank-Gymnasiums. Diese gilt es neben den bereits bestehenden als feste Bestandteile des schulischen Lebens zu verankern und zu einer hohen Akzeptanz zu führen. In diesem Zusammenhang steht die umfassende Information aller Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Eltern über die gebotenen Möglichkeiten an vorderster Stelle. Dies gilt insbesondere für den Schüleraustausch mit einer Partnerschule in Mailand und die Möglichkeit, das Berufspraktikum in der Einführungsphase im Ausland zu absolvieren.
In den Italienisch-Grundkursen des ersten Jahres der Qualifikationsphase und der Einführungsphase ist das Interesse an dem Schüleraustausch mit der Partnerschule in Mailand auch wegen des attraktiven Programms sehr hoch. In den kommenden Jahren kann das Interesse an diesem Austausch auch noch weiter steigen, wenn sich dadurch die Möglichkeit ergibt, den Aufenthalt in Italien für eine Leistungserbringung im Rahmen des CertiLingua-Projekts zu nutzen.
Bereits im ersten Jahr des Angebots ist es gelungen, dass knapp 10% der Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase ihr Berufspraktikum im Ausland antreten konnten.
Im Zusammenhang mit der Teilnahme an europäischen Wettbewerben und dem Erwerb des CertiLingua-Exzellenzlabels ist es neben der Information der Schülerinnen und Schüler sicher auch erforderlich, einzelne, besonders leistungsfähige gezielt anzusprechen und besonders im Zusammenhang mit dem CertiLingua-Zertifikat individuell zu beraten.
Kooperation mit europäischen Institutionen
Der an die Kultusministerkonferenz angegliederte Pädagogische Austauschdienst in Bonn arbeitet auf Seiten der USA mit den Goethe-Instituten in New York und Chicago zusammen. Von diesen Institutionen aus wird das Comenius-Projekt betreut, innerhalb dessen die Unterabteilung GAPP (German – American – Partnership – Program) anzusiedeln ist. Innerhalb dieses Programms wird der Schüleraustausch, den das Anne-Frank-Gymnasium mit den Partnerschulen in Kentucky/USA unterhält in Form von finanziellen Zuschüssen (z.B. Flugkostenzuschüsse) gefördert.
Darüber hinaus finden regelmäßige Kooperationsveranstaltungen mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft statt, z.B. im Rahmen des Europatages und der Europaprojekttage. Kooperiert haben wir diesbezüglich bisher u.a. mit den Europe Direct Zentren Dortmund und Aachen, dem CIVIC Institut für internationale Bildung, den Bürgern Europas e.V., den Jungen Europäischen Föderalisten und der Karl-Arnold-Stiftung.
Seit Mitte September 2020 nimmt das am Anne-Frank-Gymnasium als einer von 15 Projektverbünden in NRW an einem OPENION-Projekt teil. Grundlage für die Teilnahme ist eine Kooperation zwischen Schule und außerschulischem Partner, um Demokratiebildung an außerschulischen Lernorten zu ermöglichen. Impulse für die Demokratieförderung in und über Deutschland hinaus werden so gesetzt. Externe Partnerinnen sind Dr. Constanze Döhrer vom Stadtmuseum Werne und Verena Effgen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Schülerinnen und Schüler des 8. und 9. Jahrgangs gehen im Rahmen des Projekts mit einer Laufzeit von 2 Jahren auf Spurensuche in Werne und Bailleul, um aus den Kriegen von gestern für das Europa von morgen zu lernen. So wurde am 22. Juni 2021, zum 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion 1941, mit Vertretern der Stadt, der Schulgemeinde und den OPENION Projektpartnerinnen eine neue multimediale Museums- und Begegnungsecke am Anne-Frank-Gymnasium, die International Corner, eingeweiht. Geplant ist eine Ausstellung des Volksbunds mit eigenen Fundstücken erweitert sowie ein Flyer zur Lokalgeschichte erstellt werden.
Andere Projektideen, auch die grenzübergreifende Arbeit mit Schülerinnen und Schülern aus der französischen Partnerstadt Bailleul sollen im Rahmen des Schüleraustausches 2022 von den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden.
Gesamtkoordination | Frau Bork, Frau Parthe |
Erweitertes Fremdsprachenangebot | Frau Eckert |
Bilingualer Zweig | Frau Eckert |
Austausch Walcz (PL) | Frau Hengelbrock, Herr Linz |
Austausch Bailleul (FR) | Frau Kleymann, Frau Högele |
Austausch Mailand (IT) | Frau Hellhammer, Frau Kleymann |
Austausch Bowling-Green (KY, USA) | Frau Armbrust |
Ausbildung Lehramtsstudenten aus USA | Frau Armbrust |
Berufspraktika im Ausland | Herr Gregg, Frau Parthe |
Europäische Wettbewerbe | Frau Parthe |
CertiLingua-Zertifikat | Frau Eckert |
Kooperation mit europäischen Institutionen | Frau Parthe |
Planung Europatag und Europaprojekttage | Frau Bork, Frau Parthe, Herr Brysch |
International Corner | Frau Armbrust, Frau Bork, Herr Brysch, Herr Kaschuba, Frau Parthe, Herr Pläster |
OPENION Projekt | Herr Brysch, Frau Buttkereit |
Evaluation des Profils als Europaschule und dessen Entwicklung
Grundsätzlich gilt für die Evaluation aller europarelevanten Projekte, dass sie jedes Mal, nachdem sie stattgefunden haben, kritisch reflektiert werden. Die Evaluation wird unter folgenden Fragestellungen vorgenommen:
- Ist das Projekt planmäßig abgelaufen?
- Traten unerwartete Ereignisse auf?
- Welche Konsequenzen ergeben sich aus eventuell vorgekommenen unerwarteten Ereignissen im Hinblick auf eine Veränderung der Projektplanung?
- Gibt es neue Ideen für die zukünftige Durchführung des Projekts?
- Ist die Akzeptanz des Projekts bei den Schülerinnen und Schülern sowie ihrer Eltern (unverändert) hoch?
Die Evaluation wird von den Lehrkräften durchgeführt, die das jeweilige Projekt geleitet haben. Dies sind in der Regel diejenigen, die auch als Ansprechpartner für die Projekte angegeben sind (vgl. obenstehende Tabelle).
Die Evaluation erfolgt entweder über persönliche Gespräche, in die alle Projektteilnehmer einbezogen werden, oder über explizite Feedbackformulare, in denen nicht nur die betroffenen Schülerinnen und Schüler, sondern auch deren Eltern zur Bewertung der Aktionen aufgefordert werden. Die letztgenannte Maßnahme ist besonders wertvoll im Zusammenhang mit der Evaluation des Aufenthalts der amerikanischen Lehramtsstudenten in ihren deutschen Gastfamilien.
Gerade bei den europarelevanten Projekten, die schon lange im Schulleben des Anne-Frank-Gymnasiums etabliert sind, hat sich die beschriebene Vorgehensweise als erfolgreich erwiesen, so dass mittlerweile gut funktionierende Programme entstanden sind. Vor allem die direkte persönliche Anbindung der Planung, Realisation und Evaluation der Aktionen an Projektleiter, die über relativ lange Zeiträume unverändert bleiben, hat sich bewährt, da Verbesserungen auf kurzem Wege ohne Reibungsverluste vorgenommen werden können.
Ein wichtiger Indikator für den Erfolg eines Programms ist seine Akzeptanz bei Schülerinnen und Schülern sowie deren Eltern, die sich in den Anmeldezahlen für die jeweiligen Projekte widerspiegelt. Seitdem das Anne-Frank-Gymnasium den bilingualen Zweig Englisch anbietet, liegen die Anmeldungen dafür stabil zwischen 40 und 50 Prozent des neuen Jahrgangs, womit die Kapazitäten der Schule praktisch ausgelastet sind. Diese Tatsache wird als Indikator für eine gleichmäßig hohe Akzeptanz dieses Bildungsangebots und seiner organisatorischen Umsetzung am Anne-Frank-Gymnasium gewertet.
Die Schüleraustauschprogramme nach Bailleul (FR) und Bowling-Green (KY, USA) erfahren seit ihrer Einrichtung eine große Beliebtheit, so dass gelegentlich das Los darüber entscheiden muss, wer von den Interessenten mitfahren darf. Es ist nie ein Problem gewesen, für die amerikanischen Lehramtsstudenten Gastfamilien in Werne zu finden. Vielmehr empfinden die Gastgeber den Besuch der Studenten aus den USA als Bereicherung ihres Familienlebens, aus der sich gelegentlich auch private Freundschaften entwickeln.
Für den Schüleraustausch mit der polnischen Partnerschule in Walcz gab es vor etwa drei Jahren vergleichsweise wenig Interessenten, nachdem in den Jahren davor die Akzeptanz dieses Programms gut war. An dieser Stelle zeigten die Evaluationsmechanismen gute Wirkung, indem das Programm umgestaltet und für die Schülerinnen und Schüler attraktiver wurde. Seitdem ist das Interesse für diesen Austausch wieder deutlich angestiegen.
Die neueren europarelevanten Projekte des Anne-Frank-Gymnasiums sollen auf die gleiche Art und Weise wie die schon länger bestehenden evaluiert werden. In diesem Zusammenhang ist besonderes Augenmerk darauf zu richten, dass es gelingt, leistungsbereite und leistungsfähige Schülerinnen und Schüler für die Erbringung besonderer Leistungen z.B. in Wettbewerben zu motivieren und sie bei der Arbeit zu begleiten. Motivation und Begleitung sind ebenso wichtig für Interessenten, die ihr Berufspraktikum im Ausland absolvieren wollen. In diesem Zusammenhang stehen die Fachlehrkräfte und die Ansprechpartner für die jeweiligen Bereiche den Schülerinnen und Schülern zur Seite.
Ganz besonderer Beratungsbedarf entsteht im Zusammenhang mit dem CertiLingua-Exzellenzzertifikat. Hier ist es notwendig, die Schullaufbahn eines möglichen Kandidaten im Hinblick auf die geforderten Kompetenzen genau zu planen und im Auge zu behalten. Diese Aufgabe übernehmen die Jahrgangstufenleitung, die Koordinatorin des sprachlichen Aufgabenfeldes (Frau Eckert) und der Oberstufenkoordinator (Herr Hierl).
Seit einer Teilkonferenz 2019 wird das Projekt Europaschule kontinuierlich evaluiert, um der Schulgemeinde größtmögliche Information und Transparenz der Arbeit zu bieten. Die Präsentation eines Europa Jahresplans in der zweiten Lehrerkonferenz eines Schuljahres ist ein fester Bestandteil des Projekts. Konkrete Resultate der Evaluation ab September 2019 sind das neue Logo der Schule, die Bildschirmschoner, das Europabrett im Eingangstrakt der Schule und die Einrichtung der International Corner.
(Stand: Oktober 2022)