MINT-Frauen zu Gast am AFG

Was haben forensische Chemie und SEK-Einsätze gemeinsam? Welche Perspektiven bietet ein Physikstudium? Wie kann KI die Routenplanung von Abfallbetrieben optimieren? Und was verbirgt sich hinter den Sportingenieurwissenschaften? Diese und viele weitere spannende Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung „MINT-Frauen stellen sich vor!“, die am 27. Januar unter Leitung von Frau Quadflieg und Frau Schmitz am AFG stattfand. Schülerinnen der Jahrgangsstufe 10 erhielten die Gelegenheit, fünf Frauen aus verschiedenen MINT-Bereichen kennenzulernen, die in kurzen Vorträgen interessante Einblicke in ihren Werdegang und Berufsalltag gaben.

Zu Beginn berichtete Frau Vanessa Wolff, die Mathematik und Informatik studiert hat, von ihrer erfolgreichen Gründung des Start-ups adiutaByte, das KI-basierte Lösungen für die Tourenplanung in unterschiedlichen Bereichen entwickelt und bereits über 700 Kunden betreut. Ob ambulante Pflegedienste, Logistikunternehmen oder kommunale Dienste – das Start-up hilft, Routen effizient zu planen. Anhand des Beispiels der Berliner Recyclinghöfe verdeutlichte sie, wie durch präzise Tourenplanung nicht nur Zeit und Ressourcen gespart, sondern auch der Arbeitsalltag vieler Menschen erheblich erleichtert werden kann.

Frau Prof. Dr. Stefanie Sielemann von der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) gab den Schülerinnen einen Einblick in den Studiengang „Umweltmonitoring und forensische Chemie“. Die Arbeit in diesem Bereich ist vielseitig: Sie reicht von der Analyse von Blut- und Atemproben über die Untersuchung von Fehlgerüchen bis hin zur Erkennung von Corona-Viren im Abwasser. Neben ihrer Lehrtätigkeit an der HSHL arbeitet Frau Prof. Sielemann als Fachberaterin für die Feuerwehr im Bereich der Gefahrenabwehr. Besonders beeindruckend war ihr Bericht über spannende Einsätze, etwa bei der Untersuchung von aufgedeckten Drogenlaboren.

Katharina Meyer, Master-Studentin an der HSHL, erzählte von ihrem abwechslungsreichen Studiengang „Gesundheits- und Sportingenieurwesen“, der praxisorientiert und vielfältig ist. Zusammen mit Prof. Dr. Petra Rolfes-Gehrmann zeigte sie den Schülerinnen einige Exponate, wie ein „Brain Game“ zur Förderung des Kurzzeitgedächtnisses oder einen Footballhelm mit Beschleunigungssensor, der hilft, Stürze besser zu bewerten und ihre Auswirkungen auf den Körper zu analysieren.

Frau Olena Lynnyk, Medizinphysikerin am Materialprüfungsamt NRW in Dortmund, berichtete von den vielfältigen Berufsmöglichkeiten für Physikerinnen und Physiker. Sie stellte Dosimeter vor, die ihre spannende Arbeit am MPA veranschaulichen. Frau Lynnyk berichtete sehr persönlich von ihren Erfahrungen und gab den Schülerinnen einige Tipps mit auf den Weg. 

Einig waren sich alle MINT-Frauen darüber, dass sie besonders die intensive Teamarbeit, die vielfältigen immer wieder spannenden Herausforderungen und auch die Möglichkeiten zum internationalen Austausch an ihren Berufen sehr zu schätzen wissen. So war nicht überraschend, dass alle Frauen auf die Frage, ob sie mit ihrer Entscheidung, in den MINT-Bereich zu gehen, glücklich sind, mit einem klaren „Ja“ beantworteten.

Die Schülerinnen waren von den abwechslungsreichen Vorträgen, dem offenen Austausch und den vielfältigen Karrieremöglichkeiten im MINT-Bereich angetan. Insgesamt war „MINT-Frauen stellen sich vor!“ eine erfolgreiche Veranstaltung, die das Bewusstsein für die Bedeutung von MINT-Berufen in der Gesellschaft schärfte.

von Melanie Schmitz