Entlassfeier der Abiturientia 2025

Am 3. Juli 2025 begann die feierliche Entlassung der Abiturientinnen und Abiturienten des Anne-Frank-Gymnasiums mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Kirche Maria Frieden. Im Mittelpunkt stand symbolisch ein Schiff auf dem Wasser – Sinnbild für den „Aufbruch zu neuen Ufern“, wie Seelsorger Robert Pawlitzek betonte. Eine Gruppe von Abiturientinnen und Abiturienten hatte hierzu einen Kurzfilm vorbereitet, in dem eine Schülerin das passende Gewässer für ein geschenktes Kanu finden musste. Passend dazu wurde aus dem Alten Testament vorgelesen – vom „Herr[n], der einen Weg durchs Meer bahnt“ (Jesaja 43, 16–19) – und thematisch stimmige Lieder wie Boats von Michael Patrick Kelly gesungen. Nach den Fürbitten und mehrsprachigen Gebeten wurden die Abiturientinnen und Abiturienten mit den Worten „Gott sei bei euch in den Fluten des Lebens“ gesegnet. Abgerundet wurde der stimmungsvolle Gottesdienst durch die symbolische Übergabe kleiner Boote als Schlüsselanhänger.

Anschließend folgte die feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse in der voll besetzten Mensa der Schule, ganz im Zeichen des Abimottos: Abicetamol – Endlich hat der Schmerz ein Ende. Den Auftakt machte Schulleiter Marcel Damberg mit einer ebenso humorvollen wie fachlich fundierten Rede. In einem Laborkittel trat er ans Rednerpult, um seine „Patientinnen und Patienten“ nach achtjähriger „Rehatherapie“ mit einer Genesungsurkunde zu entlassen. Während er den chemischen Entstehungsprozess und die Wirkungsweise von Paracetamol erklärte, stellten Chemielehrerin Laura Nowak und Abiturient Henrik Herrmann das Schmerzmittel live auf der Bühne her.

Es folgte eine besondere Rede von Wernes noch amtierendem Bürgermeister Lothar Christ, der nach 16 Jahren seine letzte Ansprache am AFG hielt. Auch er teilte – nach eigenen Worten – die „emotionale Abschlussstimmung“ der Abiturientinnen und Abiturienten „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. In seiner kurzweiligen Rede mahnte er, dass Demokratie, Freiheit und Frieden keine Selbstverständlichkeiten seien, und rief dazu auf, sich weiterhin zu engagieren und die Zukunft aktiv mitzugestalten. Wie gut die Stufe dazu in der Lage sei, zeige ihr Einsatz in der WEREmember-AG und die gelebte Erinnerungskultur im Namen Anne Franks.

Danach ergriff Schulpflegschaftsvorsitzender Stefan Böhm das Wort. In seiner kurzen Ansprache würdigte er besonders die Unterstützung der Familien und dankte den Lehrkräften für ihr großes Engagement. Den Abiturientinnen und Abiturienten gab er ein Zitat von Anne Frank mit auf den Weg: „Wie wunderbar ist es, dass niemand auch nur eine Minute zu warten braucht, um die Welt langsam zu verändern!“

Auch das Jahrgangsstufensprecherteam, Melina Lisci und Henrik Herrmann, blickte in einer kurzen Rede auf die gemeinsame Schulzeit zurück – von der 5. Klasse bis zum Abitur. Sie erinnerten an die Herausforderungen während der Coronapandemie in der Mittelstufe, aber auch an die bereichernde gemeinsame Zeit in der Oberstufe. Zu den Höhepunkten ihrer Schulzeit zählten die Stufenfahrten nach Bergen-Belsen und Prag, bei denen sie nicht nur viel lernten, sondern auch als Gemeinschaft zusammenwuchsen. Ihr besonderer Dank galt den Eltern, Lehrkräften und insbesondere dem Stufenleitungsteam Katrin Beimdiek und Andreas Schmidt. Diese erschienen passend zum Motto ebenfalls in Laborkitteln und mit einem Medizini-Heft aus der Apotheke auf der Bühne. Herr Schmidt las augenzwinkernd aus einem fiktiven Beipackzettel: Das Mittel „Abicetamol“ sei „einmal bestanden, lebenslang wirksam“. Frau Beimdiek verzichtete hingegen lieber auf die Nebenwirkungen – und konzentrierte sich auf die positiven Wechselwirkungen.

Dann war es endlich so weit: Insgesamt 82 Abiturientinnen und Abiturienten erhielten ihr Abiturzeugnis auf der Bühne. 23 von ihnen konnten sich über einen Notendurchschnitt mit einer „1 vor dem Komma“ freuen. Als Jahrgangsbeste wurden Charlotte Jücker und Elvira Lungu (jeweils mit einem Schnitt von 1,2) sowie Henrik Herrmann, Matti Kirsch und Niklas Korzinetzki (jeweils mit einem Schnitt von 1,0) besonders geehrt.

Mit großer Freude überreichte Frau Krickau zudem fünf MINT-EC-Zertifikate an Janina Wiens, Simon Jeismann, Finn Althoff, Matti Kirsch und Henrik Herrmann. Für besonderes sprachliches Engagement wurden Alina Böhm, Henrik Herrmann, Anna Krotzek und Niklas Korzinetzki von Frau Parthe ausgezeichnet. Anna Krotzek erhielt darüber hinaus das europäische Exzellenzlabel CertiLingua.

Insgesamt 12 Schülerinnen und Schüler erlangten das bilinguale Abitur (Deutsch–Englisch): Hannah Billermann, Anna-Lena Heimerl, Frederick Holtrup, Tobias Holzmann, Gjeneta Idrizaj, Niklas Korzinetzki, Lavinia Krampe, Anna Krotzek, Leandra Lohmann, Leonie Schübbe, Mariella Strehl und Leif Wagner.

Wir gratulieren allen Abiturientinnen und Abiturienten herzlich und wünschen ihnen alles Gute für ihren weiteren Lebensweg!

von Jil Högele