Im Rahmen des Erdkundeunterrichts zum Thema „globale Disparitäten“ unternahm der Erdkundekurs der Jahrgangsstufe 9 des AFG am 11. September einen spannenden Exkursionstag in den „Eine-Welt-Laden“ in Werne. Der Besuch bot den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, theoretische Inhalte aus dem Unterricht in der Praxis zu erleben und sich intensiver mit den Themen fairer Handel und globale Gerechtigkeit auseinanderzusetzen.
Der „Eine-Welt-Laden“ in Werne ist eine zentrale Anlaufstelle für Menschen, die sich aktiv für fairen Handel und globale Gerechtigkeit einsetzen möchten. Seit genau 40 Jahren engagiert sich der Laden für den Verkauf fair gehandelter Produkte aus der ganzen Welt. Diese reichen von Lebensmitteln wie Kaffee, Tee und Schokolade bis hin zu handwerklichen Produkten aus dem globalen Süden. Der Verkauf unterstützt vor allem Kleinbauern und Produzentengemeinschaften in Entwicklungsländern und ermöglicht ihnen bessere Arbeits- und Lebensbedingungen.
Durch den Einkauf von Produkten aus dem Eine-Welt-Laden können Konsumentinnen und Konsumenten einen direkten Beitrag dazu leisten, dass faire Löhne gezahlt, umweltschonende Anbaumethoden gefördert und Kinderarbeit vermieden wird.
Der Zeitpunkt des Besuchs war nicht zufällig gewählt, da aktuell im „Eine-Welt-Laden“ eine Ausstellung zur „Fairen Woche“ stattfand. Die „Faire Woche“ ist die größte Aktionswoche in Deutschland, die sich dem fairen Handel widmet. Jedes Jahr werden in diesem Rahmen vielfältige Veranstaltungen und Aktionen angeboten, um auf die Bedeutung fairer Handelsbeziehungen aufmerksam zu machen. Das diesjährige Motto der „Fairen Woche“ lautet „Fair. Und kein Grad mehr!“, was die Verbindung zwischen fairem Handel und Klimagerechtigkeit betont.
Die Ausstellung im Eine-Welt-Laden thematisierte verschiedene Aspekte des fairen Handels, darunter die Herausforderungen und Chancen, die faire Handelspraktiken für Produzenten in Entwicklungsländern bieten. Die Schülerinnen und Schüler konnten durch interaktive Elemente und informatives Bildmaterial mehr über die globalen Handelsstrukturen und deren Auswirkungen auf soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten erfahren.
Der Besuch des „Eine-Welt-Ladens“ knüpfte direkt an das Unterrichtsthema „Globale Disparitäten“ an, das sich mit den ungleichen Lebens- und Wirtschaftsbedingungen auf der Welt auseinandersetzt. Der Begriff „Globale Disparitäten“ beschreibt die großen Unterschiede, die weltweit in Bezug auf Einkommen, Wohlstand, Zugang zu Bildung, Gesundheit und Lebensqualität existieren. Diese Ungleichheiten sind oft auf historische, wirtschaftliche und politische Faktoren zurückzuführen.
Im Unterricht haben die Schülerinnen und Schüler bereits viel über die strukturellen Ursachen der Disparitäten gelernt, wie zum Beispiel die Auswirkungen von Kolonialismus, ungleiche Handelsbeziehungen und die Rolle multinationaler Konzerne. Der Besuch im Eine-Welt-Laden bot nun die Gelegenheit, alternative Handelsmodelle wie den fairen Handel kennenzulernen, die darauf abzielen, bestehende Ungerechtigkeiten zu mildern und eine nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Der Besuch im „Eine-Welt-Laden“ hat den Schülerinnen und Schülern nicht nur wichtige Einblicke in die Thematik des fairen Handels und globaler Ungleichheiten vermittelt, sondern sie auch dazu angeregt, sich selbst für eine gerechtere Welt einzusetzen. Die Verbindung von theoretischem Wissen und praktischem Erleben hat das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge des Welthandels vertieft.
Durch den bewussten Konsum von fair gehandelten Produkten kann jeder Einzelne einen Beitrag zu einer gerechteren und nachhaltigeren Welt leisten – ein wichtiger Schritt, um den globalen Disparitäten entgegenzuwirken.
von Marius Gregg