111 Ballons der Erinnerung – AFG gedenkt NS-Opfern und putzt Stolpersteine

Dass unsere Schule sich die Förderung der Gedenk- und Erinnerungskultur als Aufgabe gemacht hat, konnten Bürgerinnen und Bürger Wernes am 27. Januar zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ erfahren.

Die WEREmember AG unserer Schule trug einen großen Teil dazu bei, die von der Stadt organisierte Veranstaltung möglichst persönlich und andächtig zu gestalten. Bei der Kranzniederlegung an der Gedenkstätte Zwangsarbeit gaben die Teilnehmenden der AG den verstorbenen Personen eine Stimme. Mit Nennung von Namen, Geburtsort und Todesumständen erreichten sie eine Würdigung derer, die unter kriegsverbrecherischen Umständen zur Zwangsarbeit zu Tode kamen. Zum Andenken trugen unsere Schülerinnen und Schüler unter Begleitung von Johannes-Joachim Brysch und Christina Buttkereit Kerzen zu den Gräbern.

Erinnern heißt nicht nur, wachsam zu bleiben, sondern klare Haltung und Mahnung aufzuzeigen. Dafür installierte die AG auf dem Kirchplatz St. Christophorus die Lichtinstallation „111 Ballons der Erinnerung – ein weißer Ballon für jeden Verstorbenen“. Diese zog eine große Aufmerksamkeit bei den Werner Bürgerinnen und Bürgern auf sich. Interessierte Passanten informierten sich bei Lara Scheer, Finja Marie Franke, Lilly Bessel und Mariella Strehl über die Arbeit der AG. Das Engagement unserer Schülerinnen und Schüler beschränkt sich nämlich nicht nur auf die Gestaltung von Gedenktagen, sondern bezieht die Pflege der Gedenkstätte als außerschulischen Lernort mit ein. Jüngere Schülerinnen und Schüler werden daher in Zukunft miteinbezogen, indem sie sich in den Fächern Praktische Philosophie und Evangelische/Katholische Religionslehre um den Erhalt des gepflegten Zustands kümmern werden.

Unsere Schule konnte mit dieser Veranstaltung darauf aufmerksam machen, vergangene Verbrechen nicht zu verschweigen, sondern bewusst mit der Gegenwart und Zukunft zu verknüpfen. Denn um von „Nie wieder“ sprechen zu können, dürfe weiterhin keine Art von Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit akzeptiert werden.

Stolpersteine wieder sichtbar!

Bereits am Freitag, den 26. Januar, kümmerte sich die Klasse 6a unter Begleitung von Johannes-Joachim Brysch und Christina Buttkereit um die Reinigung der Stolpersteine in Wernes Innenstadt. 

Bei Wind und Regen machten sich die tapferen Schülerinnen und Schüler zu Fuß auf den Weg in das Stadtzentrum. Denn gemeinsam setzten sie sich als Ziel, circa 20 Stolpersteine am Roggenmarkt, in der Bonen- und der Burgstraße zu reinigen. 

Die Klasse 6a zeigte sich sichtlich berührt von den Schicksalen der Opfer, denn durch ihre Arbeit sorgten sie nun dafür, dass die Stolpersteine und die damit verbundenen Geschichten wieder sichtbar wurden.

von Johannes-Joachim Brysch