AFG macht sich auf zum „Old Kentucky Home“

Am 17. November machten sich die Lehrerinnen Heike Armbrust und Birgit Berendes auf den Weg nach Kentucky, begleitet von 17 Schülerinnen und Schülern, die am German American Partnership Program (GAPP) teilnehmen, das vom Pädagogischen Austauschdienst gefördert wird. Neu an Bord in Kentucky ist die Owensboro Catholic High School, die sowohl eine wertvolle Erweiterung des Programms und eine Bereicherung für das AFG ist als auch den Fortbestand des interkulturellen Austauschprogramms der Schule sichert.

Vor Ort tauchen die Jugendlichen gänzlich in das Alltagsleben ihrer amerikanischen Gastfamilien ein und bekommen durch die diversen Aktivitäten einen tieferen Einblick in all das, was Kentucky ausmacht. Auf der einen Seite besuchen sie Schule und Unterricht, auf der anderen Seite erleben sie interaktiv die Welt des Bluegrass & Country, schauen hinter die Kulissen eines berühmten Barbecue Restaurants, kochen selbst ein Kentucky Style Lunch und besuchen eine Bourbon Distillery. Ein Hauch von Politik und Geschichte wehte den Teilnehmenden um die Nase, wenn sie in der zweiten Austauschwoche das Kapitol in Kentuckys Hauptstadt Frankfort besuchten. Ein besonderes Highlight wurde ihnen in Owensboro geboten, durften sie doch mit den Sheriffs im Polizeiwagen mitfahren.

Begeisterung und Interesse liegen auf einem so hohen Niveau, dass bereits mehrere Schülerinnen und Schüler die Fühler nach der Möglichkeit eines High School Jahres in Kentucky ausgestreckt haben. Die Umsetzung ist in greifbarer Nähe und wenn am Ende der laufenden Austauschbegegnung auch so einige Tränen fließen werden, so reist doch eine Gewissheit mit nach Hause: Kentucky, we‘ll be back!

Football, Field trip and Family
Kaum waren die vielen ersten Eindrücke der ersten Woche in Kentucky verarbeitet, folgte für die Schülerinnen und Schüler des AFG ein erlebnisreiches Wochenende, bei dem die Aktivitäten sich gleichsam überschlugen. Etliche Schülerinnen und Schüler besuchten am Freitagabend ein Football Game, andere konnten sich auf einer Farm im Horse Riding versuchen und sich anschließend am Lagerfeuer erholen, während wieder andere einer Thanksgiving Parade zuschauten. Eine Schülerin hatte die Gelegenheit, an einem Church Camp dabei zu sein, was sich wider Erwarten als ein bereicherndes Ereignis erwies. Viele Jugendliche besuchten am Sonntag mit ihren Familien Gottesdienste in verschiedenen Freikirchen und sogar die sog. Bible Studies. Frau Berendes und Frau Armbrust wurden in ihrer Bible Studies Gruppe als alte Bekannte begrüßt. Einige Familien fuhren mit ihren deutschen Gästen am Sonntag aber auch ins nahe gelegene Nashville oder nach Louisville zu den Churchill Downs, der Heimat des berühmten Kentucky Derbys.


Als sich unsere Gruppe am Montagmorgen zum gemeinsamen Ausflug traf, hatten sich auf jeden Fall alle sehr viel zu erzählen. Dieser „overnight field trip“ führte unsere Gruppe zunächst nach Lexington, wo wir Keeneland besichtigten, das für Pferderennen, Pferdezucht und für Auktionen berühmt ist. Allerdings waren die Pferde für die unter uns anwesenden Reiterinnen leider unerschwinglich. Weiter ging es dann unter sachkundiger Führung eines Professors der University of Kentucky zum Berea College. Dieses schon im Jahr 1855 gegründete kleine College kann auf eine beeindruckende Geschichte zurückblicken, öffneten die Gründungsväter doch seinerzeit dieses College bereits für Frauen und Schwarze. Die Universität ist unter anderem dafür berühmt, dass sie von ihren Studierenden keine Studiengebühren erhebt, diese aber dafür im Umfang von zehn Wochenstunden für die Universität arbeiten müssen. Außerdem erlernen alle Collegestudierenden neben dem akademischen Studium ein Handwerk und verkaufen die dabei entstehenden Produkte auf dem Campus in eigenen Läden, sodass Berea inzwischen auch als Stadt des Kunsthandwerks bekannt geworden ist.


Nach der Übernachtung in Lexington führte uns die Fahrt am nächsten Morgen in Kentuckys Hauptstadt Frankfort, wo die Gruppe an einer interessanten Führung durch das Kapitol teilnahm. Auf diese Weise erhielten die Schülerinnen und Schüler viele Einblicke in Geschichte und Politik des Landes. Anschließend führte der Weg weiter zur Buffalo Trace Destillerie, schließlich ist die Herstellung von Bourbon ein wichtiges wirtschaftliches Standbein des Staates Kentucky. Bei der Verkostung am Ende der Besichtigung gab es für die Schülerinnen und Schüler allerdings nur Rootbeer zu probieren.
Nach Beendigung des Ausfluges wurden alle Schülerinnen und Schüler wieder an die Gastgeber übergeben, um die anschließende Thanksgiving Break individuell in ihren amerikanischen Familien zu verbringen. So wird es an den letzten beiden Schultagen am 2. und 3. Dezember sicher wieder viel neuen Gesprächsstoff geben.

von Heike Armbrust und Birgit Berendes