Vom 25. bis zum 29. August machten sich Simon Wördemann (Q2) und ich, Adrian Petras (EP), auf den Weg nach Wesel, wo das Öko-Science Camp stattfinden sollte. In diesem Bericht wollen wir unsere persönlichen Eindrücke schildern.
Bei der Ankunft wurden wir gegenseitig vorgestellt und begannen direkt damit, unsere Feldbetten aufzubauen, denn der Schauplatz des Camps war ein Zeltplatz. Im Anschluss grillten wir und lernten uns kennen. Am nächsten Tag starteten wir mit einer Kanutour auf der Lippe, wobei wir uns Wasserschlachten und Rennen lieferten. Daraufhin besuchten wir das Wasserwerk Wesel, welches vor 100 Jahren noch 600 Liter Wasser aus der Lippe in den Wasserturm gepumpt hat. An der Dampfmaschine erfuhren wir spannende Fakten wie z.B., dass Wasser bei der Verdampfung das 1600-fache an Volumen einnimmt!
Bereits nach einem Tag kam es uns so vor, als würden wir uns seit Ewigkeiten kennen und es fühlte sich nach Campen mit Freunden an. Bis spät in die Nacht spielten wir Karten und redeten. Am dritten Tag untersuchten wir die Lippe, um die Qualität des Wassers sowie die Biodiversität zu bestimmen. Dabei sind folgende Faktoren zu beachten: Zum einen die Gewässerstruktur, die uns Auskunft gibt, wie naturbelassen der Fluss wirklich ist und wie stark der anthropogene Einfluss erkennbar ist. Dann noch die chemischen Messwerte: Sauerstoff, Stickstoff und Phosphor. Durch die Landwirtschaft um die Lippe herum gelangen Stickstoff und Phosphor mit Düngemitteln in den Fluss. Diese Stoffe fördern das Pflanzenwachstum, doch diese verbrauchen bei Dunkelheit auch Sauerstoff. Daraufhin sterben Tiere, was wiederum das Pflanzenwachstum fördert. Diese Kettenreaktion, die zum Kollaps des Ökosystems führt, nennt man Eutrophierung. Insgesamt haben wir der Lippe eine mäßige Güteklasse zugeordnet, weil die Lippe begradigt ist und die Tierwelt noch vielfältiger sein könnte. Jedoch ist die Renaturierung voll im Gange.
Am letzten Tag besuchten wir noch ein Klärwerk, welches maßgeblich zur Wasserqualität der Flüsse beiträgt. Dort haben wir Proben genommen und mikroskopisch die Bakterien bestimmt.
Ein kleines Resümee: Wir haben trotz der kurzen Zeit eine unglaubliche Menge gelernt, wir sind rumgekommen und haben interessante Menschen sowie ihre Berufe kennengelernt. Besonders gut gefallen haben uns die Gespräche mit anderen MINT Schülerinnen und Schülern. Es verging kein Tag, ohne über Phänomene aus Physik, Chemie und Biologie zu sprechen und zu diskutieren. Meiner Meinung nach haben wir dadurch sogar am meisten dazugelernt!
Abschließend lässt sich sagen, dass wir MINT Camps nur jedem empfehlen können. Das Programm ist vielfältig und durch das Zusammenleben mit den anderen Schülerinnen und Schülern wird es nie langweilig. Auch die WDR-Lokalzeit hat über unser Camp berichtet. Den Beitrag findet man hier.
von Adrian Petras und Simon Wördemann